Im Sommer 2019 war ich mit Stefan in Korfu, um einen Platz und Freunde zu besuchen.
An anderen Orten bin ich auch immer auf der Schau nach interessanten Dingen. So ergab sich dann auch das Treffen mit den Teilen eines Meerschildkröten Panzers, die an einer felsigen Küste
unter großen Brocken lagen.
Die einzelnen Teile ergaben das Bild einer Brustpanzerung und da wir in Griechenland waren, erinnerte ich mich an die große Göttin der Weisheit und des Krieges: Pallas Athene. Darum wollte
ich für den Harnisch einen Torso bauen
Das Schildkröten Thema weitergesponnen ergab, dass ich den Körper mit Seilen und Netzen machen wollte, und die Unterkonstruktion aus Plastikteilen, die ich am Strand und an der Küste
sammelte.
Diese Dinge bedrohen ja auch die Schildkröten und haben vielleicht sogar dazu beigetragen, dass ich diese Teile finden konnte/musste.
Solche Arbeiten sind oft viel Arbeit.
Und geben Zeit, sich mit den Themen, die daran verknüpft sind zu beschäftigen.
So viel mir bald ein, dass ich mir da womöglich Probleme einhandle: Meeresschildkröten stehen auf der roten Liste und da hilft es auch nicht, dass ich sie schon in Teilen traf und sie daher
nachweislich tot war, als unsere Beziehung begann..
Deshalb blieben die Schildkrötenteile dann doch in Griechenland.
Eine andere Überlegung ging dann zur Göttin der Weisheit des antiken Griechenlandes, deren Körper ich da mit Abfall modelliert hatte:
Ein passendes Bild zum Niedergang einer hohen Kultur, die Europa erst ermöglichte- hin zum Sorgenkind der EU.
Ein Sinnbild dafür sind für mich die allgegenwärtigen Müllhaufen und der Umgang mit Umwelt generell, in einem Land, das doch hauptsächlich vom Tourismus lebt und eigentlich auf eine saubere
Landschaft angewiesen wäre.
So wurde die Pallas Athene, die früher an heiligen Stätten verehrt wurde, in unserer Interpretation zur Hüterin der Müllhalden.
Und wir zu Suchern der versteckten und offenen Müllhalden. Die wir ab da als unsere heiligen Heine verehrten.
Hier ein kleines best off:
Diese kleine Halde ist am Weg zur Nato Kuppel am Berg, gut erreichbar. Sie ist etwas einfach ausgestattet:
Hier findet man vor allem Baumüll. Es scheint, als hätten wir das stille Kämmerlein eines fleißigen Baumeisters entdeckt.
Von oben, wie so oft nicht gut zu sehen, zieht sie sich dann aber doch schön den Hang hinunter.
So bekommen die Kumquat Sträucher, die sie überwachsen ein solides Fundament.
Die Aussicht schön, wenn auch nicht mit Meerblick.
Gesamtnote: solide, aber nicht besonders
Schön anzusehen sind auch Inhouse Müllhalden. Hier wird der Abfall zum Wohn Accessoire, was mir sehr gut gefällt.
Der angegliederte Toiletten Bereich hat diesen Ort für mich zum olfaktorischen Gewinner gemacht.
Gesamtnote: heimelig- einladend
Triste Tristess! Mitten im Dorf gelegen, könnte die Müllweld hier viel bunter aussehen. Hauptsächlich Schutt und als kleine Auflockerung ein, zwei Autowracks, die daraus hervor lugen. Dabei hätte
der Platz wirklich Potential, wir sind gespannt.
Gefallen hat uns, dass man diese Halde schon von weiten sehen kann. Gewissermasen als Gruß in die Landschaft.
Gesamtnote: Naja. Potential vorhanden, die Liebe zum Detail wurde vermisst
Hier passt fast alles: Schöne Aussicht, gute Verkehrsanbindung, eine gute Mischung aus Haus und Sperrmüll.
Das ganze ist eingerahmt von einer wuchsfreudigen Natur, die dem ganzen ein mediterran- üppiges Flair gibt.
Ein, wohl über der Fritteuse gehangenes Kästchen haben wir als Gastgeschenk mitgenommen, für die lieben Daheimgebliebenen..
Gesamtnote: sehr schön, wir kommen gerne wieder!
Mothers finest!
Manchmal passt einfach alles: tolle Aussicht auf die Weiten des Meeres, während man seinen Müll der Thermik anvertraut.
Ein umfangreiches Sortiment von allem und das in vielen Schichten. Die Bäume sind festlich mit Möbelstücken und allem, das das Herz nicht mehr begehrte, geschmückt. Hier kann man Zeit verbringen
und über die Intelligenz der Menschheit meditieren.
Gesamtnote: Empfehlung! ***
Im Auftrag der Götter, Phantasie und Seltsamkeit unterwegs.